Danach bekam man die Möglichkeit in der Scheune am Bürgerhaus eine Annahmestelle einzurichten. Wenn man auf dem Dachboden stand, gab es eine Tür die zur Wohnung von Frau Peters führte. Alles schön eng aneinander, auch Willy Lehmann nutzte die Räumlichkeit zum Unterstellen seines Autos. Johanna und Walter Müller sowie Paul Michaelis, Heinz Thiel, Lorenz Clemens Egon Peiffer, Rebecca Peiffer und Guanita Pugliese um nur einige zu nennen, halfen mit. Später kam dann Meinhard Leinen (ehem. Bürgermeister) dazu, der bis heute in der Kleidersammelstelle tätig ist. Die Spenden wurden gesammelt, sortiert und verpackt, eine Mammutaufgabe, besonders zur Winterzeit, weil die Scheune ja auch nicht beheizt war. Ab 1995 konnten die Hilfsgüter in Eigenregie, hauptsächlich nach Dorobanti, ca. 1600 km entfernten Dorf in Rumänien gefahren werden. Walter Müller, der den LKW fahren konnte und Paul Michaelis, übernahmen diesen Part. Entstanden war der Kontakt durch die Malteser Aachen und Lorenz Clemens. Im Ganzen wurden 50 Fahrten organisiert, die letzte Fahrt war 2012, danach war es Walter Müller nicht mehr möglich aus gesundheitlichen Gründen. Spendengelder führte Walter Müller direkt an den Malteser Dachverband ab, der sich aber nie finanziell an den Fahrten beteiligte. So hat Walter Firmen aufgesucht, welche ihre LKW zur Verfügung stellten und die Transporte so unterstützten, z.B. Fuhrparks aus Bleialf, Prüm und Stadtkyll. Angefallene Reparaturen hat Walter oft selbst aus der eigenen Tasche bezahlt. Einmal musste man 2 neue LKW Reifen in Rumänien kaufen, um überhaupt nach Hause zu kommen. An den Grenzen gab es oft heftige Zoll-Diskussionen, Österreich, Ungarn, Weißrussland und Bosnien, wo Walter sich aber mit seiner beherzten Art durchsetzen konnte. Alle Hilfsgüter, außer Medikamente, die nicht erlaubt waren, mussten deshalb nicht an der Grenze ausgeladen werden. Walter hatte mitunter sogar gedroht, er würde dann die Seitenteile des LKWs herunterlassen und 3x im Kreis fahren, um auszuladen, das zeigte bei den Zollbeamten dann doch Wirkung und man ließ ihn weiterfahren. Stühle und Bänke der Realschule Bleialf, gut erhaltende Möbel und Baumaterialien wurden anfangs in der Scheune von Ernst Hansen zwischengelagert, bis der LKW zum Einladen bereitstand. Im Bild, ein Dankesschreiben an Walter aus Dorobanti.