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Edith Rohr
Dank einer großzügigen Sonderspende war es uns möglich die ersten zwei Klassenzimmer in Ihemalo auszubauen und für die Schuleröffnung fertigzustellen.
Damit alles rechtzeitig fertig wird zur Schuleröffnung - das war zumindest im Januar 2020 noch der Plan—haben wir vorab gleich ein mal das notwendige Baumaterial bestellt und die Fenster und Türen in Auftrag gegeben.
Das gesamte Baumaterial muss von Geita, der nächstgrö-ßeren Stadt angeliefert werden. Das ist eine Fahrzeit von ca. 1 bis 1,5 Stunden.
Die Fenster und Türen werden in Maßarbeit hergestellt. Dafür haben wir eine kleine Werkstätte in Geita beauftragt. Ein „Großauftrag“ für die kleine Werkstätte und die Hand-werker haben sich sehr über den Auftrag gefreut. Es gibt sonst so gut wie keine Arbeit in der Region.
Als wir die geschmiedeten Fenster gesehen haben war meine erste Frage „und wo ist das Glas“? Es gibt kein Glas, war die Antwort. Die Fenster und Türen sind immer ohne Glas.
Interessant ist, dass ich ja schon einige Schulen besucht habe und nie ist mir dabei aufgefallen, dass die Fenster ohne Glas sind. Ich habe also die Behauptung erst mal so stehen lassen und mich umgeschaut. Und tatsächlich, die Schulen in dieser Region haben alle kein Glas, nur ge-schmiedete Eisengitter.
Na gut, ein Kostenfaktor weniger. Fenster also ohne Glas. Und solange das Ministerium die Klassenzimmer abnimmt, soll es uns recht sein. Und für die Kinder ist es sogar bes-
Insgesamt werden 5 Fuhren Sand, drei Fuhren kleine Steine und 2 Fuhren große Betonsteine angeliefert, sowie 110 Sack Zement.
Während die Handwerker noch mit der Fertigstellung der Fenster und Türen beschäftigt sind, beginnt der Innenaus-bau.
Für den Innenausbau wurden fünf Fuhren Sand, drei Fuhren kleine Steine und zwei Fuhren große Betonsteine angelie-fert, sowie 110 Sack Zement. Das Material musste von Geita, der nächstgrößeren Stadt angeliefert werden. Die Fahrt von Geita bis zur Schule in Ihemala dauert ca. 1 bis 1,5 Stunden.
Mit den großen Betonsteinen werden die Giebel zu den ein-zelnen Klassenräumen geschlossen. Die kleinen Steine, Sand und Zement sind für den Betonboden.
Alle arbeiten konzentriert und schnell, denn es geht um ihre eigene Dorfschule und die soll schließlich in vier Wochen eröffnet werden.
Es ist jetzt Mitte Februar, und dass es mit der Eröffnung dann doch nicht klappen wird, ahnt noch niemand.
Die Fenster und Türen sind fertig und bereits mit rostfreier Farbe angestri-chen. Insgesamt wurden 11 Fenster und 7 Türen bestellt.
Die Fenster und Türen wurden von einem kleinen Handwerksbetrieb hergestellt. Sie haben gute Arbeit geleistet, waren pünktlich fertig und werden jetzt für den Einbau angeliefert.
Die Schulbänke sind dann mit einiger Verspätung fertig ge-worden, was kein Problem war, da alle Schulen wegen Corona geschlossen waren. Transport wurden die Schulbän-ke per Fahrrad oder per Hand. Von der Dorfschreinerei bis zur Schule sind es nur ein paar hundert Meter.
Insgesamt haben wir 40 Schulbänke beim Dorfschreiner bestellt. Die Schul-bänke bieten für jeweils zwei Kinder Platz.
Der Schreiner hat uns fest versprochen, dass die Schulbänke rechtzeitig zur Schuleröffnung fertig sein werden. Das hat dann doch nicht geklappt. Aber da waren die Schulen wegen Corona ohnehin schon alle geschlossen.
Damit ein bisschen Farbe in die Klassenzimmer kommt, haben wir die Schul-bänke bunt anstreichen lassen.
Mit der Herstellung der Schulbänke wurde der Dorfschrei-ner beauftragt. Zum einen, weil es keine anderen Aufträge für ihn gibt, zum anderen, weil die Schreinerei gleich in der nächsten Nachbarschaft zur Schule liegt.
Damit ein bisschen Farbe in die Klassenzimmer kommt, wollten wir, dass wenigsten die Schulbänke einen farbigen Anstrich bekommen. Das hat uns der Schreiner dann auch ohne weiteren Aufpreis zugesichert.
Immer noch waren wir der Meinung, dass die Schuleröff-nung Ende März stattfinden soll. Deshalb haben wir den Schreiner auch zur Eile gedrängt. Er hat uns versichert, dass alles rechtzeitig fertig werden wird. Das hat letzten Endes dann doch nicht geklappt, aber da waren dann auch schon alle Schulen wegen Corona geschlossen.
Per Fahrrad und per Hand werden die Bänke transportiert. Das ganze Dorf hilft beim Transport der Schulbänke mit.
Am 1. Juli war es dann doch soweit, die Schule wurde eröffnet. Der Präsdent von Tansania, John Magufuli, hatte bereits Mitte Mai angekündigt die Schulen schrittweise wieder zu öffnen.
Erst waren die Hochschulen dran, die bereits ab Juni wieder geöffnet wurden. Dann die Colleges und am Schluss die Grundschulen. Und so durften die Kinder am 1. Juli zum ers-ten Mal in ihre neue Schule gehen.
Nach dem Dürrejahr in 2019 waren die Böden ausgetrocknet und nicht in der Lage die Wassermassen der sintflutartigen Regenfälle aufzunehmen. Vieler Orts hieß es „Land unter“ und ein großer Teil der Ernte war verlo-ren.
Was dann noch übrig war wurde von den Heuschrecken aufgefressen. Eine Heuschreckenplage, wie sie in dem Ausmaß noch nie vorgekommen ist. Ganze Felder wurden innerhalb weniger Stunden von den gefräßigen Insekten vernichtet. Zurückgeblieben ist Verzweiflung und Hunger.
Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, kam dann auch noch Corona. Besonders betroffen waren die Tagelöhner. Sie kämpfen bereits in guten Zeiten um ihre Existenz, um tägliches Essen für ihren kargen Lohn. Die Ausgangsbeschränkungen und teilweise Abriegelung der Innenstädte ha-ben Not und Elend noch vergrößert. Es gab keine Arbeit der sie hätten nachgehen können und damit auch keine Möglichkeit Lebensmittel zu kaufen.
Bild unten: Straßenkünstler im Slum von Lucky Summer (Nairobi) haben die Hygieneregeln für alle verständlich auf eine leere Wand gemalt.
Die Schulen waren geschlossen und die einzige warme Mahlzeit für die Kinder durch die Schulspeisung gab es nicht mehr. Und die Not der Menschen in den Slumgebie-ten war wirklich groß.
Wir haben deshalb beschlossen für das Geld, das wir nor-malerweise zur Finanzierung der Schulspeisung aufwen-den, Lebensmittel zu kaufen und zu verteilen.
Das wir immer wieder neue Lebensmittel kaufen konnten haben wir den Sonderspenden zu verdanken. Ein ganz großes
an alle, die uns dabei unterstützt haben. Ihre Hilfe zur rechten Zeit um Not und Elend zu mildern.
Seit vielen Jahren schon unterstützen wir die Sonntagstafel von Pastor Charles Koyoo, der sich auch um die Kinderfami-lien und Waisenkinder in unserem Programm kümmert.
Durch die Pandemie hat sich nicht nur die Lage der Kinder-familien drastisch verschlimmert, sondern auch die Fami-lien und Kinder der Ärmsten der Armen. Darum haben wir beschlossen, zusammen mit Pastor Koyoo, dass die Sonn-tagstafel nun jeden Sonntag eingeführt wird, statt nur ein-mal im Monat, wie bisher. Dazu eingeladen sind alle aus der Gemeinde, die sich selbst nicht mehr helfen können.
Planet-Children unterstützt die Sonntagstafel mit Lebens-mitteln und Pastor Koyoo organisiert die Frauen der Ge-meinde, die das Essen kochen und an die Bedürftigen ver-teilen.
Gerne würden wir jeden Tag eine Mittagstafel ins Leben rufen, aber dafür fehlt uns leider ein festes Budget von etwa 800 Euro monatlich.
Jeder darf essen soviel er will. Nachfüllen ist ausdrücklich erwünscht. Dazu gibt es in großen Thermoskannen heißen Tee (Chai) und für die Kleinsten Uji, Hirsebrei mit Milch und Zucker.
Damit alle bei der Sonntagstafel Platz finden wurde ein großes Zelt auf-gebaut. Es herrscht immer gute Stimmung und für kurze Zeit können die Menschen ihre Not vergessen.
Gerne würden wir die Tafel für jeden Tag der Woche einführen. Dafür fehlt uns aber ein festes Budget von etwa 800 Euro monatlich. Eingeladen ist jeder aus der Gemeinde, der in großer Not lebt, vor allem aber die Waisenkinder aus den Kinderfamilien.
Bevor Jamal eine sichere Unterkunft im Children Rescue Center gefunden hat war sein Zuhause die Straße. Das Le-ben auf der Straße ist hart und vor allem gefährlich. Einen sicheren Ort zum Schlafen gibt es nicht.
Diesen sicheren Ort im Rescue Center hätten Jamal und seine Freunde fast verloren.
Ein starker Sturm hat Löcher in die Dachplatten gerissen und die tagelang anhaltenden Regenschauer haben den Schlafraum der Jungen komplett unter Wasser gesetzt. Wochenlang stand das Wasser im Schlafraum. Die Wände waren verschimmelt, Matratzen und Bettzeug vermodert.
Als erstes haben wir das Rescue Center mit dem Kauf von Dachplatten unterstützt, den Handwerker geordert und die Dachreparatur bezahlt. Es hat dann noch eine ganze Weile gedauert bis der Raum abgetrocknet war und die Schim-melbeseitigung in Angriff genommen werden konnte.
Der Schlafraum der Jungen war komplett zerstört. Tagelange Regenfälle haben den Raum unter Wasser gesetzt. Die Wände verschimmelt, Matratzen und Bettzeug vermodert.
Nachdem die Wände abgetrocknet waren haben die Handwerker losge-legt. Der Schimmel wurde entfernt, die Wände gemalert und auch die metallenen Bettgestelle wurden vom Rost befreit und neu gestrichen. Damit es ein bisschen fröhlicher aussieht sind für die Bettgestelle ver-schiedenen Farben zum Einsatz gekommen. Neue Matratzen, Kopfkissen und Bettzeug wurde angeschafft und auch Moskitonetze für jedes Bett.
Die ganze Aktion hat ein paar Wochen gedauert. In der Zeit haben die Jungen im Keller geschlafen. Echt kein schöner Platz aber wenigstens wa-ren die Kinder sicher untergebracht.
Jamal und seine Freunde, insgesamt sind es zehn Jungen, die sich den Schlafraum teilen, sind total begeistert von ihrem neuen Schlafraum. Auch wenn es ein bisschen eng ist für die zehn Jungen, es ist trocken, sauber aber vor allen Dingen, sie haben ihr Zuhause zurück.
Im Sommer 2018 hat Planet-Children zusammen mit den Dorfältesten aus Ihemalo das Projekt „Bäume für Umwelt und Bildung“ besprochen und umgesetzt.
In unserem Jahresbericht 2018 und 2019 haben wir aus-führlich darüber berichtet.
In 2019 gab es die große Dürre und 200 Setzlinge sind dabei vertrocknet und wurden von uns durch neue Baumsetzlin-ge ersetzt. Genau die Setzlinge hat es jetzt wieder er-wischt. Statt Dürre waren es dieses Jahr die extrem starken Regenfälle, die teilweise tagelang angehalten haben. Unse-re in 2019 neu gesetzten Bäumchen sind jetzt einfach er-trunken.
Dieses Mal haben wir keine neuen Setzlinge gepflanzt. Da-für haben die „alten“ Baumsetzlinge aus 2018 einen großen Wachstumsschub getan und sich prächtig entwickelt.
Die jungen Baumsetzlinge, die wir 2019 wegen der großen Dürre ersetzen mussten, sind dieses Jahr „ertrunken“. Dafür haben sich die „alten“ jungen Bäumchen aus 2018 prächtig entwickelt. Wir haben beschlossen nicht mehr nachzupflanzen sondern mit dem bestehenden Baumbestand weiterzuarbei-ten.
Der Präsident von Tansania, John Magufuli, hat Anfang Juni die Schulen für den normalen Schulbetrieb schrittweise wie-der öffnen lassen.
Erst wurden die Universitäten geöffnet, dann die weiterfüh-renden Schulen und am Schluss, am 1. Juli, dann die Grund-schulen.
Während die Schüler in Tansania ihr Abschluss-Examen schreiben konnten waren die Schulen in Kenia immer noch zu.
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Während der ersten drei Monate in 2020 konnte die Schul-speisung in gewohntem Maße durchgeführt werden, die Kin-der mit Schulmaterial, Uniformen und Schulgeld unterstützt und auch für die Unterbringung einzelner Schüler in Boarding Schools wurde gesorgt.
Gegen Ende März wurden die Schulen geschlossen und alle Schüler nach Hause geschickt. Besonders für unsere Schüler der Abschlussklassen war das ein Schock. Sie alle waren dabei sich für ihr Abschluss-Examen vorzubereiten und die Schule zu beenden.
Die Schüler in Tansania konnten ihre Abschluss-Examen schreiben und wa-ren natürlich überglücklich darüber.
Sogar die Abschlussfeiern zum Schulabschluss wurden durchgeführt. Auch das natürlich zur großen Freude der Schüler.
Auch Ende des Jahres sind die Schulen in Kenia immer noch
geschlossen. Eine Ausnahme wird für die Abschlussklassen gemacht. Ab Mitte Oktober durften die Abschlussschüler wie-der in ihre Klassenzimmer zum Direktunterricht. Allerdings war schon so viel Lernstoff verpasst worden, dass die Ab-schluss-Examen nicht wie geplant im November diesen Jahres stattfinden konnten sondern auf April 2021 verschoben wur-den.
Die Abschlussklassen wurden geteilt und die Schüler durften wieder zum Direktunterricht kommen.
Die Schüler haben viel Lernstoff nachzuholen. In Dreier-Gruppen, was maximal erlaubt ist, versuchen sie sich gegenseitig zu helfen.
Die Schüler sind frustriert. Durch den verpassten Schulunterricht fürchten sie um ihre Chancen auf einen guten Schulabschluss.
2020
Wir gratulieren
Trotz erschwerter Bedingungen auf Grund mehrwöchiger Schulschließung wegen Corona, haben alle Abschluss-schüler ihre Abschlussprüfung bestanden.
Eine besondere Gratulation geht an Miriam und Nadine, die mit Bestnoten abgeschlossen haben.
Auf schicken Regalen fein säuberlich aufgereiht Binden und Tampons, Super und Mini, mit Flügeln oder dezenter Duftnote—Mädchen und Frauen haben bei Hygieneartikel für die Menstruation die Wahl.
In den meisten Ländern Afrikas ist dies undenkbar, vor allem für die Landbevölkerung. Wenn Mädchen ihre Periode haben, können sie vier oder fünf Tage lang nicht zur Schule gehen, weil sie nichts zur Verfü-gung haben, was den Blutstrom aufhält. Ein Problem, das nach wie vor nur wenig Beachtung findet.
Mit Hilfe alter Fetzen, Blättern oder Lehm versuchen sie ihre Regelblu-tung zu stoppen, was nicht besonders effektiv ist. Um wegen der roten Flecken nicht gehänselt zu werden bleiben viele Mädchen von der Schule fern. Das kann bis zum Schulabbruch führen.
Um an die notwendigen Hygieneartikel zu kommen leisten viele der jungen Mädchen Sexarbeit dafür. Dabei ist es oft nicht möglich Verhütung einzufordern, was die Gefahr einer HIV-Infektion oder ungewollten Schwangerschaft erhöht.
Hoffentlich wird er groß und stark.
Einmal im Monat werden Mädchen und junge Frauen eingeladen zu einem Nachmittagsworkshop zum The-ma: Der weibliche Körper, seine Funktionen, Hygiene und Aufklärung. Nach dem Workshop erhalten die Teil-nehmerinnen kostenlos Hygieneartikel und Sanitätspro-dukte.
Es war Pastor Charles Koyoo, der uns auf das Problem der Mädchen aufmerksam gemacht und das erste Semi-nar durchgeführt hat. Die Resonanz der Mädchen und jungen Frauen war unbeschreiblich. Zum ersten Mal konnten sie offen über ihre Probleme sprechen.
Was als einmal Aktion geplant war ist jetzt fester Be-standteil in unserer Unterstützung für die Mädchen und jungen Frauen.
Wir bedanken uns bei allen Patinnen und Paten, allen Unter-stützern, helfenden Händen, Kreativen und allen Menschen, die unsere Arbeit tatkräftig unterstützt haben. Nur durch eure Hilfe konnte vieles umgesetzt werden, was sonst nicht möglich gewesen wäre.
Durch Covid 19 war dieses Jahr alles anders. Viele Familien und Kinder die in Armut leben hat es dieses Jahr noch mehr getroffen. Un-ser Fokus lag in diesem Jahr unter anderem in der Familienunterstützung, Tafel für Not-leidende, vor allem unserer Waisenkinder aus den Kinderfamilien. Daher sind dieses Jahr über ein Drittel der Spendengelder für Le-bensmittel, Mittagstisch und Tafel für Notlei-dende ausgegeben worden.
In den Ausgaben für Schule und Weiterbildil-dung mit 47,5% sind auch die Kosten für den Schulbau Ihemalo enthalten.
Ein weiterer Punkt, der uns sehr wichtig er-schien, war die Aufklärungsarbeit und Unter-stützung der Mädchen und jungen Frauen. Zusammen mit der medizinischen Versorgung sind in diesen Bereichen 8,50% eingeflossen.
Projektausgaben
Schule / Weiterbildung 47,50%
Familienunterstützung 28,50%
Aufklärung / med. Versorgung 8,50%
Tafel 9,00%
Administration 6,50%